Je schneller wir uns sportlich betätigen, desto höher steigt die Herzfrequenz, bis es nicht mehr weiter geht. Doch welcher Maximalpuls ist normal, welcher gut – und welcher gefährlich?
Das Wichtigste gleich zu Beginn: Der menschliche Herzschlag ist so individuell wie der Träger des Herzens. Wenn zwei gleich schwere und gleich fitte Personen gleichen Geschlechts nebeneinander gleich schnell laufen, bedeutet das noch lange nicht, dass auch ihr Puls gleich ist.
So ist auch der Maximalpuls – also der Puls, der bei maximaler Anstrengung erreicht werden kann – individuell und keine Grösse, die etwas über den Fitnesszustand aussagt. Der Maximalpuls ist – je nach Tagesform – nicht immer gleich hoch und kann beträchtlich variieren von Tag zu Tag. Die einen – meist jüngere Menschen – treiben ihren Puls locker über 200 Schläge pro Minute, andere wiederum sind schon bei Puls 170 an ihrem Limit angelangt. Dies sagt aber noch nichts darüber aus, ob derjenige mit einem Maximalpuls von 220 fitter ist als diejenige mit einem Maximalpuls von 180.
Ganz im Gegensatz zum Ruhepuls, der sich durch sportliches Training nach unten verschiebt und durchaus Rückschlüsse darüber gibt, ob ein Mensch sportlich unterwegs ist oder nicht. Der Ruhepuls von Spitzensportlern kann bis auf 35 Schläge sinken, im Normalfall liegt er beim Menschen zwischen 50 und 70 Schlägen, bei Sportlern tiefer als bei Nichtsportlern und Rauchern. Ein tiefer Ruhepuls bedeutet, dass ein leistungsfähiges Herz mit weniger Schlägen gleich viel Sauerstoff transportieren kann wie ein untrainiertes Herz mit deutlich mehr Schlägen.
Seinen persönlichen Maximalpuls kann man mit einem einfachen Test herausfinden. So geht’s: Lauf nach einem rund 10-minütigen Warmup und einem 10-minütigen mittleren Dauerlauf rund 3-4 Minuten eine regelmässige Steigung hoch, so schnell es geht. Schliesse den Test mit einem rund 30 Sekunden langen, maximalen Sprint ab, nach dem du unmittelbar den Puls misst – am einfachsten mit einem Blick auf die Pulsuhr. Wichtig: Personen, die neu mit einer sportlichen Belastung beginnen und über 40 Jahre alt sind, sollten sich vor einem Maximaltest mit ihrem Hausarzt absprechen. Der Maximaltest kann auch gut auf dem Bike oder mit dem Rennrad fahrend absolviert werden.
Der Maximalpuls kann als Ausgangsbasis dazu benutzt werden, einzelne individuelle Intensitätsstufen in der sportlichen Belastung zu definieren. 60–70% der maximalen Herzfrequenz entspricht einem leichten und lockeren Training, 75–85% ist ein bereits recht anstrengendes Training und ab 85-95% der maximalen Herzfrequenz begibt man sich in den roten Bereich, der mit Sauerstoffknappheit verbunden ist und zeitlich nur limitiert durchgehalten werden kann. Idealerweise kombiniert man im sportlichen Training die unterschiedlichen Intensitätsstufen zu einem gesamtheitlichen und vielseitigen Trainingsalltag.
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