Im ersten Moment bin ich wirklich ratlos, wo ich mein Reiseziel ansetzen soll.
Schliesslich möchte ich ein sicheres Land auswählen und meine schönsten Tage im Jahr sorglos verbringen können. Die aktuell empfohlenen Reisedomizile beschränken sich fast auf eine handvoll Destinationen. Also kann ich davon ausgehen, dass der Andrang entsprechend sein wird. Mit der grossen Masse meine Ferien verbringen kommt überhaupt nicht in Frage.
Meine Orientierung ist nach Norden ausgerichtet, die Sehnsucht hingegen geht in den Süden.
Sonne, warme Nächte, schöne Strände, Pizza, Zitronen, Olivenöl, italienisches Temperament, Markt das alles reizt, weil ich schon viel zu lange auf anhaltend wärmere Tage warte und den Sommer herbeisehne. Eine Reiseroute ins südliche Italien kommt da gerade richtig. Im Süden zeigt sich Italien in seinen wärmsten Tönen im ländlichen Charme von weitläufigen, fruchtbaren Ackern und Olivenhainen. Inseln vor der Küste Sizilien und helle Strände in Kalabrien. Reich ist die Natur, jedoch ärmlich erscheinen die Städte und Bewohner. Hier im Süden von Italien ist die Arbeitslosenquote 30% und die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei 50%. Das Pflaster scheint rau zu sein. Das bemerkt man, indem der Verputz von den Fassaden blättert, Vespas durch die engen Gassen mit Kopfsteinpflaster donnern. Nasse Wäsche hängt über der Strasse und tropft auf die staubigen Gassen. Hier steigen die Temperaturen im August auf Rekordhöhe von über 40°C.
Mit viel Lebenslust feiern die Leute zwischen Apulien und Sizilien Feste. Hier können Sie gerne mitfeiern!
Einen Monat lang wird in Agrigento die Mandelblüte gefeiert. Mit Paraden und Festbanketten mit Musik, Folklore und Puppentheater.
In Bari kommt der Nikolaus im Mai. Kostümprozessionen, Messen, Feuerwerk und Flugshow erinnern den Diebstahl der Gebeine des Heiligen vor über 900 Jahren in Myra.
Noto rollt den Blütenteppich aus: Die Strassen werden zum Frühlingsbeginn bunt geschmückt. Eine Parade mit Motivwagen zieht durch die Stadt.
Dass man vor Jahrhunderten die Sarazenen abgewehrt hat, ist Grund zur Freude. Das grösste Volksfest der Basilikata ehrt aber auch den Stadtpatron von Potenza, den heiligen Gerardo.
In mehreren Gemeinden der Basilikata tragen Männer einen grossen, alten Baum ins Dorf, setzten einen jungen Baum auf die Spitze und beschwören die Fruchtbarkeit von Mensch und Natur.
Orchester aus aller Welt treten jährlich an der Amalfiküste auf. Zu den spektakulärsten Locations zählt das futuristische Auditorium Oscar Niemeyer in Ravallo.
Mit acht turmhohen Lilien aus Pappmasche, gebaut von den acht Gilden der Stadt, feiert Nola sieben Tage lang den Stadtpatron, den heiligen Pauliuns.
Den Zeitpunkt des Schwertfisch-Festes in Bagnara bestimmt der Fang selbst: Je nachdem, wann der Schwertfisch zieht, geniesst man ihn im Mai, Juni oder Juli.
In Apulien tanzt man Tarantella - schnell, wild mitunter bis zur Erschöpfung. Heute ist das grösste Musikfestival Italiens nach dem Tanz bekannt.
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